Aufstellung:

Tor: Thorsten Diers
Abwehr: André Wolke, Alexander Helmes, Jan Westerhoff
Mittelfeld: Thomas Gerdes, Andreas Nordmann, Thomas Mathlage, Timo Burke, Stefan Lüske
Sturm: Stefan Schlichting, Dennis Howald
Eingewechselt: Dennis Fresenborg, Martin Vaske
Trainer: Manfred Burke
Betreuer: Markus Willen

Schiedsrichter: Peter Junga

Karten: Gelb: Dennis Howald, Dennis Fresenborg, Thorsten Diers

Ergebnis: 4:1 (3:0)
Torschützen: Thomas Mathlage (26 Min. + 39 Min. + 57 Min.), Andreas Nordmann (44 Min.)

Besonderheiten: 2 Elfmeter für Evenkamp, davon 1 verwandelt; 2 Gelb-Rote Karten für Evenkamp

Fazit: Am heutigen 6. Spieltag gastierte die 2. Mannschaft des SV Evenkamp beim BV Kneheim. Bei herrlichstem Spätsommerwetter begannen die Evenkamper früh Druck auf das Kneheimer Tor aufzubauen. Einzig echte Torchancen konnten die Gäste nicht erzwingen. Das Kneheimer Spiel begann mit einer Mischung aus Fehlpässen und fehlender Zweikampfhärte. Dies sollte sich aber Mitte der ersten Halbzeit schlagartig ändern. In der 26. Minute war Dennis Howald über die rechte Seite gekommen und bediente mit einem langen Diagonalpass in die Spitze den zuvor noch etwas glücklosen Thomas Mathlage, der das Leder mit einem satten Voll-Volleyschuss zum 1:0 unhaltbar in die Maschen drosch. Fortan nahmen die Kneheimer mehr und mehr das Heft in die Hand und bewegten auch die zahlreich erschienenen Zuschauer (über 50) dazu, für die notwendige Atmosphäre zu sorgen. Jenes mit einer Ausnahme, als die Evenkamper in der 32. Minute nach einer Ecke und dem anschließenden Abpraller das BVK-Gehäuse in Gefahr brachten. Zählbares für den BVK sprang nach einigen Möglichkeiten allerdings erst in der 39. Minute heraus. Stefan Schlichting war in aussichtsreicher Position zirka 20m vor dem gegnerischen Tor gefoult worden. Den anschließenden Freistoß schoss Howald unter der Mauer hindurch direkt zu Mathlage. Dieser fälschte den Ball leicht ab und es stand 2:0. Nachdem sich dann Howald in der 42. Minute die gelbe Karte eingehandelt hatte, fiel 2 Minuten später schon das 3:0 für den BVK. Nach einem weiteren Evenkamper Foul an Howald, durch die sich die Nummer 2 der Gäste die gelbe Karte einhandelte, konnte der Keeper den ausgeführten Freistoß nicht unter Kontrolle bringen, so dass Andreas Nordmann den Abpraller "nur" noch über die Linie drücken musste. Auch aus dieser gelben Karte und der Bestrafung durch das Tor nichts lernend, handelte sich ebenso die Nummer 6 der Gegner nach einem unsauberen Tackling an Stefan Lüske die gelbe Karte ein. Auf den dann fälligen Freistoß, auf dessen Ausführung aus taktischer Sicht nicht näher eingegangen wird ;-) , beförderte Lüske den Ball aus halb rechter Position mit einem strammen Schuss aufs Tor. Kopf-und-Kragen riskierend warf sich Mathlage in diesen Schuss und fälschte ihn unhaltbar für den Keeper mit dem Kopf ab. Zur Verwunderung aller entschied der Schiedsrichter Junga auf Abseits, obwohl noch 2 Evenkamper Feldspieler Torwart auf der Linie die Stellung hielten.
Mit diesem 3:0 ging es also in die Pause, in der sich Trainer Manfred Burke mit der dargebotenen Leistung schon sehr zufrieden zeigte. Dabei vergas er aber nicht darauf hinzuweisen, weiter konsequent nach vorne zu spielen und den Evenkampern "so richtig einen einzuschenken" (Zitat: Burke; Anmerkung: Evenkamp hatte partout darauf bestanden, dass das Spiel trotz Kirmes nicht verlegt würde).
Den besseren Start nach dem Pausentee erwischten allerdings wieder die Kicker aus dem Löninger Ortsteil. So musste Thorsten Diers schon zu Beginn bei einem Freistoß der Evenkamper sein ganzes Können unter Beweis stellen und diesen parieren. Den ersten Wechsel der Partie auf Kneheimer Seite vollzog Burke dann in Minute 49. Er nahm den angeschlagenen Howald vom Platz und brachte als frischen Mann Dennis Fresenborg. Die harte Gangart weiter fortführend war das nächste "Opfer" Timo Burke. Für das rüde Einsteigen auf der rechten Seite sah der SVE-Spieler mit der Nummer 7 die Verwarnungskarte. In der Folgezeit wurde dann Stefan Schlichting durch Martin Vaske ersetzt. Fußball wurde auch noch gespielt. In Minute 56 war es einer riesigen Rettungstat von Nordmann zu verdanken, der den Ball nach einem Evenkamper Standardsituation von der Linie kratzte, dass der Anschlusstreffer aus blieb. Das nächste Highlight gab es dann schon eine Minute später. André Wolke hatte sich den Ball bei einem Freistoß von der Mittellinie zurechtgelegt. Diesen beförderte er mit einer zielgenauen Hereingabe in den gegnerischen 16er auf Tormaschine Mathlage. Zunächst nur den Pfosten treffend, konnte er sich den so selbst vorgelegten Ball mit seinem starken linken Hammer einnetzen und es stand nach 57 Minuten 4:0. Knapp 10 Minuten später musste Lüske dann verletzungsbedingt gegen Schlichting ausgewechselt werden. Die nächste Möglichkeit konnten die Gäste daraufhin zum Anschlusstor nutzen. Nach einer Ecke und dem folgenden unabsichtlichen Handspiels eines Kneheimer Spielers, zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Die Nummer 7 der Evenkamper ließ Keeper Diers keine Chance und verwandelte zum 4:1. Nach einer kurzen Phase der Verunsicherung, fanden die Kneheimer wieder ins Spiel. Dies hinderte den Schiedsrichter, der am heutigen Tag wohl die schlechteste Bewertung aller am Spiel beteiligten Akteure verdient hätte, nicht daran Fresenborg nach einem Allerweltsfoul zunächst die gelbe Karte zu zeigen und einige Minuten später erneut auf den Punkt (Die Begründung für diesen Pfiff lag jedoch bei Redaktionsschluss noch nicht vor). Den heftig reklamierten Elfmeter konnte die Nummer 7 diesmal jedoch nicht verwandeln und Ball flog gegen den Pfosten. Zur Genugtuung über diese ausgleichende Gerechtigkeit, da auch der Nachschuss den Weg ins Tor nicht fand, handelte sich Diers aufgrund grenzwertiger Unmutsäußerungen den gelben Karton ein. Fortan ging es drunter und drüber und der Spielfluss war komplett in den Hintergrund getreten. Die erste gelbe Karte der hektischen Schlussphase bekam dabei die Nummer 15 der Gäste. Kurz danach kam es dann unbeobachtet vom Schiedsrichter im Rücken von ihm zu einer Tätlichkeit, die ihres gleichen sucht. Ein Evenkamper Spieler rammte Nordmann mit beiden Fäusten zu Boden, um sich dann, dieses schändliche Verhalten überdeckend, auf den Boden zu legen und am Kopf zu halten. Infolge dieser Aktion, in der die Lage kurzzeitig zu eskalieren drohte, war es nur einigen umsichtigen Zuschauern zu verdanken, dass dies nicht passierte. Einzig Trainer Burke ging mit einer Bestrafung aus dieser Aktion hervor und musste für die Schlussminuten den Platz an der Linie räumen. In Minute 81 dezimierte sich der SVE dann selbst. Die Nummer 14 sah nach wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte und kurz danach ebenso die 7.
Alles in allem lassen sich viele positive Aspekte aus dem Spiel ziehen. Erstmal ist bemerkenswert wie wenig sich die Kneheimer Spieler von der allgemeinen Unruhe anstecken ließen und natürlich das Ergebnis, dass den Verein auch für die nächste Woche uneinholbar an der Tabellenspitze positioniert. Erfreulich ist aber auf der anderen Seite die große Anzahl an Zuschauern, die den Weg trotz der Kneheimer Kirmes zum Platz gefunden und sowohl während als auch nach dem Spiel für Stimmung gesorgt hatten. Wer kann sich in Kneheim noch an eine Laola-Welle erinnern, wie sie nach dem Spiel durch einige Altherrenspieler initiiert wurde? So kann es weitergehen und hoffentlich auch demnächst mit so großer Fan-Unterstützung.